Ebow

Die Welt steht still, zerbricht in zwei Teile: „Canê“ heißt das vierte Studioalbum von Rapperin Ebow – hier geht sie nicht nur back to the roots, representing München-Giesing und Free Kurdistan – sie geht den widersprüchlichen Sehnsüchten auf den Grund, die unsere Zeit in sich birgt. Schnelle Autos und politischer Kampf. Schüchterne Flirts und die ewige Suche nach Trouble. Prada Bags und Protest. Ebow muss sich kein Alter Ego zulegen, um Ambivalenzen zu verbergen, sie hält sie aus. Die Rapperin muss sich nicht ausgeben für etwas, das sie nicht. Ebow ist beides: Widerständig und hyped. Straße und Softie. Hochpoetisch und not giving a fuck.
Dass Ebow eine begnadete Songwriterin ist, wie es sie im Deutschrap kein zweites Mal gibt, sollte spätestens seit dem melancholischen Sommerhit „Wetter“ (2018) oder der Anti-Cop-Hymne „Feuerzeug“ (2020) klar sein.
Mit "Canê" hat sie sich nun um noch einen Schritt entwickelt und zeigt alle ihre Seiten - von verletzlich bis flexend.